Einfach ist gut – „Nein“ zu sagen ist schwerer als gedacht. Über eine Strategie, die uns helfen kann

Kennt Ihr das Prinzip der Superkompensation? Kurz erklärt steckt dahinter ein Trainingsform, die Sportlern zu Höchstleistungen verhilft. Um sich fit zu halten und, um beispielsweise noch mehr Muskeln aufzubauen, trainieren Sportler über einen gewissen Anstrengungsgrad hinaus, anschließend erfolgt aber eine Erholung. Der Teil der Erholung ist ein entscheidender Punkt, denn nur so hat der Körper die Möglichkeit auf den vorangegangenen Reiz zu reagieren.

Dieses Prinzip ist unserem täglichen Businessleben sehr ähnlich. Klar geht es nicht darum mehr Muskeln aufzubauen, aber es geht darum, mental fit zu sein. Auch während unseres Jobs gibt es Stress-Hochphasen in denen wir zu Höchstleistungen auflaufen, dann haben wir – im Idealfall – wieder eine Pause zwischen all den Terminen. Hier gibt es jedoch ein großes ABER: Können Sie sich noch an ihren letzten Leerlauf erinnern? Viele von uns kämpfen ständig mit zu viel Workload. Körper und Geist haben keine Chance, sich zu erholen.

Woran es liegen könnte, dass wir zu viel Workload haben? Möglicherweise daran, weil wir einmal zu oft „Ja“ gesagt haben.

Warum „Ja“ oft die einfachere Antwort ist

Genau diese Prämisse hat sich unser Supply Chain Management Team in UK mal genauer angeschaut und nach Antworten auf verschiedene Fragen gesucht. Warum sagen wir „Ja“, obwohl wir eigentlich wissen, dass ein „Nein“ sowohl uns selbst als auch unserem Gegenüber besser täte?

🎶 Hierzu ein kleiner Gedankenausschnitt von Sarah Richardson, Dietmar Harteveld, Colin Fussel und Wayne Warburton. (Englisch, mit deutschen Untertiteln)

Wir sagen lieber „Ja“, um unangenehmen Situationen wie Schuldgefühlen oder Unwohlsein aus dem Weg zu gehen. Wir wollen unser Gegenüber nicht enttäuschen oder Schwäche zeigen, weil wir das Projekt nicht übernehmen können. Auch schwebt mit einem „Nein“ oft die Angst in uns, etwas zu verpassen.

🎶 Dieses Gefühl kennen auch unsere Kolleg*innen – hört hier ihre Erfahrungen. (Audio nur auf Englisch verfügbar, schauen Sie sich die Grafiken unten für die wichtigsten Aussagen auf Deutsch an)

Ein „Nein“ kann befreiend sein – aber wie kommen wir zu diesem Punkt?

Das SCM UK Team hat an einer Möglichkeit gearbeitet, wie man bestimmte Situationen besser lösen kann und auch mal „Nein“ sagen darf.

🎶 Hier findet Ihr einen kleinen Denkanstoß von unseren Kolleg*innen. (Englisch, mit deutschen Untertiteln)

Darüber hinaus wurde ein Strategie anhand einer Roadmap ausgearbeitet, die sich in vier Phasen aufteilt. Schauen wir uns den Plan einmal genauer an:

Phase 1: Die Strategie beginnt mit Reflektion: Warum hat man zu etwas „Ja“ gesagt – was steckt dahinter? War das „Ja“ nur, weil ich bei meinem Gegenüber einen guten Eindruck hinterlassen wollte?
Phase 2: Welches Gefühl haben wir, wenn wir „Ja“ gesagt haben und wissen, dass die Umsetzung eine Herausforderung wird, oder wenn wir „Nein“ gesagt haben? Sorgen kommen hoch, man fühlt sich unwohl.
Phase 3: Wie vermeiden wir diese Gefühle? Berücksichtigt beispielsweise vor einem „Ja“, ob wirklich genug Zeit für eine neue Aufgabe zur Verfügung steht und macht euch bewusst, dass ihr persönlich über die eigene Zeit entscheidet. Stellt euch die Frage: Welche Konsequenzen zieht die vorliegende Entscheidung für euch nach sich?
Phase 4: Und so gelingt eine Veränderung: Vielleicht gibt es jemanden, der besser für die Aufgabe geeignet wäre? Sucht beispielsweise nach einer Alternative. Oder: Wenn ein neuer Termin zwischen vielen anderen Terminen liegt, traut euch, das Meeting zu verschieben – eine Pause ist wichtig. Wenn ihr euch für ein „Nein“ entschieden habt, vermittelt das eurem Gegenüber in einer freundlichen Art und Weise.

Und jetzt seid Ihr dran: Denkt vor dem nächsten „Ja“ doch an die Strategie unserer Kolleg*innen von SCM UK. Seid Ihr bereit? Das Team möchte eine offene Diskussion anregen und Mut machen, dass man nicht immer alle Projekte annehmen muss. Probiert es doch mal aus und erzählt uns, wie es euch ergangen ist.

Lasst euch von unseren SCM Kolleg*innen inspirieren, wir freuen uns auf eure Erfahrungen!