Über die Entstehung von #digitalMIND.

Erinnert ihr euch? So beginnen viele Erfolgsgeschichten. Für jede Geschichte, egal ob Märchen oder Realität, gab es irgendwann einmal einen Startschuss. Wie war das eigentlich bei dem SCM Growth Mindset Programm #digitalMIND? Wie hatten sich die damaligen Anfänge gestaltet?

Begonnen hat alles vor rund zwei Jahren. Bei Siemens SCM gibt es viele Trainings, die sehr gut angenommen werden. Oft ist es jedoch so, dass die Umsetzung des Gelernten in die Praxis kaum realisierbar ist, dass den Menschen die Zeit dafür fehlt. Außerdem gab es damals in dem gesamten Angebot kein Training, das auf die Rolle der Mitarbeitenden in der digitalen Transformation zugeschnitten war.

SCM Mitarbeitende sind für lösungsorientiertes Arbeiten bekannt, weshalb sich ein Team aus verschiedenen SCM Einheiten (Lien Kemper, Ulrike Schuster, Priska Goebel-Ralph, Sören Heise, Daniel Liebkies und Thomas Holzner) zusammenschloss und nach einem passenden Konzept suchte. Nach ersten Abstimmungen stand das Ziel fest: ein Programm, das das Mindset der Mitarbeitenden für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters schult, das alle abholt und genügend Spielraum zur Umsetzung in die Praxis gibt. Ambitioniert, oder?

Dass diese Reise keinem Spaziergang, sondern eher einem Marathon gleichen sollte, damit hatte das Entwicklerteam zu Beginn nicht gerechnet. Ein erstes Learning aus der heutigen Sicht: Zeit und Durchhaltevermögen sind entscheidende Faktoren.

Herausfordernde Anfänge

Bevor #digitalMIND zu dem wurde, wie es heute ist, mussten die Initiatoren einige Male ihre Köpfe zusammenstecken. Eines stand relativ früh fest: Die Initiative sollte einen Bottum-Up Ansatz verfolgen. Gestaltungs- und Entscheidungsmöglichkeiten aller Teilnehmenden stand im Vordergrund.

Ein großer Meilenstein in der gesamten Geschichte bildete der sogenannte FedEx Day im Jahr 2019. 24 Stunden hat sich das Team quasi in einem Raum eingeschlossen, um einen ersten Prototyp zu liefern. Das erste Ergebnis zeichnete sich im „Digi Mindset Menü“ ab.

Was sich dahinter versteckte: Jeder Mitarbeitende konnte auf einer Plattform anhand einer Vor-, Haupt- und Nachspeise die eigene digitale Lernreise starten. Mit einer Vielzahl an Tools und Informationen wurden dort die Mitarbeitenden unterstützt. Des Weiteren gab es eine DigiToolbox – ein Whiteboard, mit dem wichtige Informationen zur Digitalisierung gesammelt, gespeichert und geteilt werden konnten.

Die Idee war gut, die Resonanz jedoch ernüchternd. „Wir hatten ehrlich gesagt mit einer anderen Akzeptanz dieses Prototyps gerechnet. Das war für uns als Team schon erstmal ein Rückschlag“, berichtet Sören Heise, Mitglied des Gründerteams, von der damaligen Situation. Von einem Rückschlag ließen sich die Beteiligten jedoch nicht einschüchtern. Im Gegenteil – die Einstellung aller: „Daraus Lernen und jetzt erst recht“.

Trial and Error

Nach dem ersten Misserfolg ging es vor allem darum, die Stolperfallen zu identifizieren. Mit Hilfe von Design-Thinking Workshops wurde beispielsweise anhand des Jobprofils eines Commodity Managers genau der Bedarf dieser Personas ermittelt – das half, die Programminhalte zu konkretisieren.

Damit ein Programm zu einem Erfolg wird, ist kontinuierlicher Austausch mit Vertretern der Zielgruppe ausschlaggebend. Das Team blickte über den Siemens Tellerrand hinaus und ging in den Dialog mit externen Unternehmen. „Wir haben mit sehr vielen Personen gesprochen und aus deren Erfahrungen gelernt. Gerade die Gespräche mit externen Unternehmen haben uns sehr in der konzeptionellen Gestaltung geholfen und auch erkennen lassen, dass das, was wir uns vorstellen, so noch nicht auf dem Markt existiert“, erklärt Ulrike Schuster, eine der Initiatorinnen.

Die Kernelemente wurden zunehmend verfeinert. Schnell stellte sich zum Beispiel heraus, dass das Programm auch einen Teamgedanken brauchte. „Alleine etwas zu tun ist für viele ein Hindernis. Durch den Teamgedanken entsteht eine gewisse Verbindlichkeit“, fügt Priska Goebel-Ralph hinzu.

Unsere Findungsphase war sehr komplex. Jeder hatte Ideen und eine gewisse Vorstellung, wie ein fertiges Konzept aussehen könnte. Wir haben wirklich viel ausprobiert.
Ulrike Schuster

Der große Durchbruch

Und dann war es so weit: Der nächste Prototyp stand in den Startlöchern und wurde im Mai 2020 in zwei Pilotworkshops mit Dietmar Harteveld in UK erprobt. Innerhalb kurzer Zeit zeichnete sich in Großbritannien der erste Erfolg ab. Das #digitalMIND Team, unterstützt durch das SCM DigiNetwork, war nun auf dem richtigen Weg, weshalb der Rahmen weiterentwickelt wurde.

Der Start der Lernreise sollte ein „Vor-Ort-Event“ sein. Wie so häufig in der letzten Zeit hatte die Pandemie aber einige Veränderungen impliziert, weshalb #digitalMIND in wenigen Wochen zu einem virtuellen Abenteuer umfunktioniert wurde.

Nach rund 1.5 Jahren Planung, mehreren Prototypen und Diskussionen sowie insbesondere in Zusammenarbeit mit Jonas Hohlweck von Siemens Advanta, stand das Programm namens #digitalMIND nun auf festen Beinen.

Konkret bedeutet das: #digitalMIND beginnt mit einem interaktiven virtuellen Onboarding Workshop – das bildet den Startpunkt. Das dort Gelernte wird anschließend mit verschiedenen Aufgaben (Challenges) vertieft. Aus einem Katalog wählen die Teilnehmer nach dem Workshop individuell spezifische Challenges aus, die sie sowohl bei der Gestaltung ihrer Reise als auch konkret in ihrem täglichen Verantwortungsbereich unterstützen.

Dass wir damals den ersten Prototypen umstrukturiert haben, war eigentlich der größte Meilenstein. Es gab kein Schema F. Wir haben an unsere Idee geglaubt und mussten zunächst einige Rückschläge einstecken. Aber wir blieben dran und es hat sich gelohnt.
Sören Heise

Plötzlich ging alles sehr schnell. Innerhalb kürzester Zeit stieg die Nachfrage von 100 Teilnehmenden auf 850 Personen in rund 8 Monaten an. Mittlerweile haben mehr als 1.000 Siemens Mitarbeitende die digitale Reise angetreten, die Nachfrage lässt nicht nach. Der Transfer von Theorie in die Praxis ist gelungen – viele Teilnehmende wenden kontinuierlich das Gelernte im beruflichen Alltag an. Das Ziel des #digitalMIND Teams ist es, in den nächsten Jahren noch sehr viele Siemensianer auf die Reise mitzunehmen.

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